Jagd aus Lust am Töten verstößt gegen Tierschutzgesetz
Die Trophäenjagd ist nicht nur eine aus Artenschutzsicht ein Problem, der Abschuss von Tieren aus reiner Gier nach Statussymbolen ist zudem ethisch nicht vertretbar. In Deutschland verbietet das Tierschutzgesetz das Töten von Tieren allein zum Erwerb einer Trophäe, also ohne „vernünftigen Grund“. Die Einfuhr solcher Trophäen aus dem Ausland wird dennoch weiterhin von der zuständigen Artenschutzbehörde, dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), genehmigt. Zudem kommen im Ausland häufig tierschutzwidrige Methoden zum Einsatz, die hierzulande verboten sind, wie z.B. der Abschuss von in Gefangenschaft geborenen Tieren in Jagdgattern („canned hunting“), die Jagd mit Pfeil und Bogen, das Hetzen mit Hunden, das Anködern von Raubtieren mit Beutetieren und das Herauslocken von Trophäentieren aus Schutzgebieten.
Das Schwein mit der Sau und einem erlegten Löwen
Quelle und mehr auf Pro WildliveTrophäenjagd: Eine Gefahr für bedrohte Arten
Während es an nachprüfbaren, empirischen Daten über den Nutzen der Trophäenjagd als angebliche Armutsbekämpfung und Artenschutzmaßnahme mangelt, belegen zahlreiche Berichte die Bedrohung von Tierbeständen, sowie grassierende Korruption und Missmanagement im Jagdsektor. Trophäenjäger haben es auf die stärksten, erfahrensten und für die Arterhaltung wichtigsten Tiere abgesehen. Langfristig hat dies fatale Folgen, weit über den Abschuss einzelner Tiere hinaus. Besonders gut dokumentiert ist dies am Beispiel der Löwenjagd, die laut wissenschaftlichen Veröffentlichungen in vielen afrikanischen Ländern zum Rückgang der Löwenbestände beigetragen hat. Denn die bei Jägern begehrten Mähnenlöwen sind in der Regel Chef eines Rudels. Werden sie erlegt, übernimmt ein jüngeres Männchen das Rudel und tötet alle vom Vorgänger gezeugten Jungtiere. Auch bei anderen bejagten Arten, wie z.B. Leoparden und Bären ist dieser sogenannte „Infantizid“ dokumentiert, wenn neue Männchen ein Revier übernehmen.
Korruption und Missmanagement
Wie viele Tiere Großwildjäger abschießen dürfen, entbehrt häufig jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Vielmehr sind die Jagdquoten für die Großwildjagd oft Resultat handfester finanzieller Interessen, also der Nachfrage durch Trophäenjäger. Während z.B. die Löwen- und Elefantenbestände in Afrika stark zurückgegangen sind, hat der Abschuss durch Trophäenjäger enorm zugenommen. Aus vielen Jagdreiseländern wird zudem von der erheblichen Korruption im Jagdsektor berichtet, eine Folge notorisch schlechter Kontrollen und lukrativer Gewinnspannen für die Jagdindustrie. Regelmäßig bereichern sich Jagdveranstalter, Behörden und Politiker: Sei es bei der Vergabe von Konzessionen für Jagdgebiete, bei der Festsetzung und Nicht-Einhaltung von Jagdquoten oder Altersgrenzen, bei der Einbehaltung von Gewinnen aus der Jagd, wenn Schutzvorschriften nicht eingehalten oder Trophäen in den illegalen Handel mit Tierprodukten eingeschleust werden. ...
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